Schlaganfall

Auch: Gehirnschlag, Apoplex, Insult

Kommt es zu einem Sauerstoffmangel in einem umschriebenen Bereich des Gehirns, in dessen Folge Nervengewebe untergeht, spricht man von einem Schlaganfall.

Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland und die häufigste Ursache für mittlere und schwere Behinderungen.

Als Auslöser für einen Schlaganfall gelten, grob betrachtet, zwei Ursachen:

1. Minderdurchblutung (ischämischer Insult/ Hirnthrombose oder Hirnembolie): Häufigste Ursache, bei der eine Verstopfung einer Arterie die Blutversorgung des nachliegenden Hirngewebes verhindert.

2. Hirnblutung (hämorrhagischer Insult): Blutung durch ein geplatztes Blutgefäß im Gehirn

Folgende Risikofaktoren begünstigen die Entstehung eines Schlaganfalls:

  • Bluthochdruck
  • Erhöhter Blutzuckerspiegel
  • Rauchen

Des Weiteren gelten fehlende Bewegung, Übergewicht, erhöhte Cholesterinwerte und ungesunde Ernährung als ungünstig zur Vermeidung eines Schlaganfalls.

Die Symptome richten sich nach der betroffenen Hirnregion und können sich wie folgt äußern:

  • Sehr starker Kopfschmerz ohne erkennbare Ursache
  • Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit
  • Gangstörung, Gleichgewichtsstörung, Koordinationsstörung
  • Wahrnehmungsstörung (der Umgebung oder des eigenen Körpers)
  • Schwindel, Übelkeit, Erbrechen
  • Sehstörung (auf einem oder beiden Augen) wie bspw. Doppelbilder, Gesichtsfeldausfall
  • Sprachstörungen, Wortfindungsstörungen
  • Schluckstörungen
  • Lähmung oder Schwäche von Gesicht, Arm/Bein, einer ganzen Körperhälfte

Bedeutung der physiotherapeutischen Therapie beim Schlaganfall:

Das Ziel der Rehabilitation und Behandlung des Patienten ist die Verbesserung der Körperwahrnehmung und die Benutzung der betroffenen Extremitäten, um das „Erlernen des Nichtgebrauchs“ zu vermeiden.

Hierzu werden spezielle neuro-physiotherapeutische Konzepte eingesetzt, wie z.B. PNF, Bobath und auch die Taubsche Bewegungsinduktion. Darüber hinaus kann ein Training zur Steigerung von Koordination, Gleichgewicht und Reaktion mittels Groß- und Kleingeräten zum Einsatz kommen.

Heute ist bekannt, dass auch Jahre nach der Erkrankung physiotherapeutische Behandlungen Fortschritte erzielen. Die verbesserte Aktivität steigert die Lebensqualität der Betroffenen. Alltagsbelastungen können leichter gemeistert werden und auch die Situation für pflegende oder helfende Angehörige/Freunde ist somit verbessert.

Die interdisziplinarische Zusammenarbeit (Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie) ist hier essentiell.

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